Das Bildungssystem in Deutschland

Das deutsche Bildungssystem unterscheidet sich grundlegend von dem der meisten Länder der Welt. In den meisten Ländern, so auch in Lettland, besuchen alle Kinder eines Jahrgangs die Klassen 1 bis 12 gemeinsam, und bis zu 95 % der Schüler erreichen den jeweiligen nationalen “Schulabschluss”, der zum Hochschulzugang berechtigt.

Im Gegensatz dazu werden in Deutschland die Kinder bereits im Alter von 10 Jahren, nach der Grundschule getrennt und entweder in den gymnasialen Bildungsgang, der auf das Abitur vorbereitet, oder in den Realschul- oder Hauptschulbildungsgang, der auf Ausbildungsberufe oder außeruniversitäre Berufsschulen vorbereitet, eingeteilt. Das deutsche Abitur, welches für einen Universitätszugang qualifiziert, ist bewusst so gestaltet, dass nur 50 % der deutschen Muttersprachler es bestehen. Die andere Hälfte der deutschen Muttersprachler verlässt die Schule nach der 9. oder 10. Klasse, um Ausbildungsberufe zu erlernen, bzw. “außeruniversitäre” Berufsschulenzu besuchen, die zu Qualifikationen wie z. B. Krankenpfleger, Polizist, Elektriker usw. führen.